„Ich bin Daniela und habe für dich die Ideen zu diesem Heft mitentwickelt und an den Texten mitgeschrieben. Ich bin selbst auf verschiedene Weise betroffen. Ich bin ein Kind eines psychisch erkrankten Elternteils, bin mit einer weiteren betroffenen Person aufgewachsen, bin selbst Betroffene und hatte nach der Geburt meines Kindes eine Wochenbettpsychose.
Als Kind war ich sehr angepasst und habe das meiste mit mir selbst ausgemacht. Wollte nicht noch zusätzlich zur Last fallen, nicht diejenige sein, wegen der die Situation eskaliert. Ich war zu beiden Elternteilen mehr erwachsener Partner als Kind. Mein Vater hat später sogar eingefordert, dass ich mich um ihn zu kümmern habe. Ich wusste Dinge, die ich nicht wissen wollte, z. B. wie groß gerade die finanziellen Sorgen sind. Und mir haben manchmal grundlegende Dinge gefehlt. Manchmal war bei meinem Vater das einzige Essen ein altes, trockenes Brot.
Später kam die Angst hinzu, selbst zu erkranken, durch die genetische Vorbelastung in meiner Familie. Die Angst wurde durch die Information abgemildert, dass es nicht nur aufgrund der Veranlagung zum Ausbruch kommen muss. Eine weitere Rolle spielt z. B. das Umfeld. Mir wurde klar, dass ich eine andere Kindheit hatte als mein Vater. Und ich habe ein anderes Umfeld.
Meine Freunde, die ich auch gerne meine Wahlfamilie nenne, waren und sind mein größter Support. […]“
Bis hierhin kann der Erfahrungsbericht unserer Freundin und Kollegin Daniela Grabmann in unserem pädagogischen Begleitheft „Mein Heft zum Stück“ auf Seite 15 gelesen werden.